Die zentrale Frage bei Nokia im zweiten Quartal war, ob die Finnen im Smartphonegeschäft schnell genug vorankommen, um die Einbußen im klassischen Handygeschäft zu kompensieren. Die Antwort lautet „jein“.
Der Lumia-Absatz ist gegenüber dem Vorquartal um 32 Prozent auf 7,4 Mio. gestiegen, dank der Produktoffensive wächst Nokia damit im Moment schneller als der Markt und gewinnt verlorene Anteile zurück.
Das reicht derzeit aber noch nicht aus, um die Einbußen in anderen Produktlinien zu kompensieren, daher musste Nokia im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 24 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro hinnehmen, in Relation zu den ersten drei Monaten lag die Schrumpfungsrate bei 3 Prozent. Trotzdem gibt es beim Ergebnis Fortschritte, der bereinigte operative Gewinn erhöhte sich um zwei Drittel auf 303 Mio. Euro, das Nettoergebnis war nun ausgeglichen.
Ebenfalls durchwachsen sind auch die jüngsten Analystenurteile ausgefallen, einige Bullen sehen auch nach der jüngsten Rally noch Potenzial für die Aktie von Nokia, aber das Gros der Zunft bleibt eher skeptisch.
Die Aktie hat im Anschluss an die Zahlen den seit April etablierten kurzfristigen Aufwärtstrend sowie die wichtige Unterstützung bei 3 Euro getestet. An der ist sie zunächst mal nach oben abgeprallt. Angesichts der insgesamt noch enttäuschenden Umsatzentwicklung dürfte der Konsolidierungsdruck in naher Zukunft noch überwiegen, wir rechnen mit einem zähen Ringen um die Trendlinie.
Mittel- und langfristig hat Nokia weiter Aufwärtspotenzial, wenn die letzten Quartale nur den Anfang einer Wachstumsbeschleunigung mit der Lumia-Serie dargestellt haben. Das scheint durchaus möglich, aber noch keineswegs sicher, was der Nokia-Aktie einen spekulativen Charakter verleiht.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von Nokia zunächst weiter konsolidiert, kann dies mit einem Short-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 4 umsetzen. Die Barriere liegt bei 3,55 Euro.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten